
3 An diesem Pfingstmontag ist die Stadt wie ausgestorben. Außer vier Querbeetlern läßt sich kaum jemand blicken.

4 Ein Blick zum Himmel zeigt, dass das Wetter sich zwar gebessert hat, der Nordrand der Alpen liegt aber im Nordweststau und wir fürchten, dass wir heute keine Berge mehr sehen werden.

9 Die Oberfläche des Hallstädter Sees trübt kaum eine Welle, die schroffen Gipfel der nördlichen Kalkalpen lassen sich nur erahnen

10 Da keine Aussicht auf rasche Wetteränderung besteht beschliessen wir, um das Tote Gebirge herum in das Ausseer Land zu fahren, wo die Wolkendecke im Lee der hohen Berge etwas dünner sein könnte

15 Wir essen zu Mittag und machen uns dann auf zur Leistalm. Die Fahrwege zu den entlegenen Häusern und Hütten sind zwar geräumt, der Winter war allerdings in den nördlichen Kalkalpen schneereich.

16 Endlich lockert und hebt sich die Wolkendecke. Auf diesen Gipfeln machte Heinrich Harrer, einer der Erstbesteiger der Eigernordwand, seine ersten Erfahrungen. Beinahe wären es auch seine letzten gewesen.

17 Vor uns liegt der Steyrersee. Aus der Ferne scheint der Schnee schon fast geschmolzen zu sein. Als wir durch die Bergflanke weiter zum Schwarzsee laufen ist der Weg aber doch noch tief verschneit und die Oberfläche des Sees von Eis bedeckt.